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Strategien zu mehr psychischer Widerstandskraft!

Aktualisiert: 9. Dez. 2018

Am Freitag, den17. November 2017, haben Mag. Stefan Ried und ich unseren ersten Vortrag in der Apotheke an der Wien gehalten. Unser Wunsch war es, Strategien und Tipps zu mehr psychischer und körperlicher Widerstandskraft mitzugeben.

In diesem Beitrag möchte ich eine Zusammenfassung des ersten Teils, über die Resilienz bringen.

Zuerst bedanke ich mich herzlich bei allen, die diesen Abend mit uns verbracht haben und auch für die spannenden Gespräche am Anschluss des Vortrages bis in den späten Abend hinein.

Haben Sie sich schon darüber Gedanken gemacht, dass Sie für Ihr Wohlbefinden verantwortlich sind?

In einer Zeit, in der wir von allen Seiten Druck verspüren, ist das schwer vorstellbar.

Stress ist einer der Hauptursachen für Depressionen, hört man von Neurowissenschaftlern.

Durch Stress können auch viele andere Krankheiten entstehen, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Magen-Darmprobleme, Kopfschmerzen, Immunschwäche, Hauterkrankungen usw.

Aber Stress ist grundsätzlich gesund!

Unser Körper schüttet die Hormone Adrenalin und Cortsiol aus, unser Gehirn und unsere Muskeln werden so schnell mit Energie versorgt. Wir können uns dann besser fokussieren und sind zu Höchstleistungen fähig. Neue Erkenntnisse in der Psychoneuroimmunologie zeigen auch, dass Stress das Immunsystem stärkt.

Aber warum fühlen wir uns dann so schlecht und krank bei länger anhaltendem Stress?

Wir können nicht mehr genug Cortisol produzieren und es kommt zu einem „oxidativen Stress“ in unserem Körper, der wiederum Entzündungsprozesse verursachen kann. Über den oxidativen Stress möchte ich im nächsten Beitrag schreiben, der 2. Teil unseres Vortrages. Durch Entzündungen wird wiederum Interleukin 6 ausgeschüttet, das Depressionen verursachen kann (bitte im letzten Beitrag nachlesen!)

Was können wir nun tun?

Meine 3 Tipps sind:

  1. Den Stress positiv bewerten.

  2. Hilfe annehmen, Arbeit abgeben

  3. Pausen einlegen, wie beispielsweise kleine Meditationen in den Alltag einschieben.

In meinem Vortrag haben wir gemeinsam eine kurze Meditation geübt. Ich habe mich unglaublich gefreut, dass alle dafür offen waren und mitgemacht haben.

Seit meinem 18. Lebensjahr litt ich unter chronischen Kopfschmerzen, Migräne und Rückenschmerzen. Durch den körperlichen Stress und der regelmäßigen Medikamenteneinnahme haben sich mit 24 Jahren noch 2 Autoimmun-erkrankungen, Hashimoto und Sjögren dazugesellt.

Ich habe für mich 3 Strategien entwickelt, die mir geholfen haben, meine Geschichte umzuschreiben und meine Krankheiten endlich in den Griff zu bekommen

  1. Mitgefühl für sich selbst   Ein Zitat von Dalai-Lama:  "Möge ich mich stets daran erinnern, dass Mitgefühl mit allem was lebt, bei mir selbst beginnt. Dieses Mitgefühl für sich selbst, hat nichts mit Egoismus zu tun, denn mit alle Lebewesen, sind auch wir gemeint"  Mehr Gefühl für sich selbst hilft durch Veränderung der subjektiven Betrachtungsweise, negative Gedanken, aber auch chronische Schmerzen in den Hintergrund treten zu lassen. Oft merken wir Gefühle durch körperliche Reaktionen schneller, als die Gefühle selbst. Daher ist es wichtig, auf sich zu hören, wie man mit sich redet, besonders in schwierigen Situationen. Mache ich mich eher klein oder gebe ich mir Kraft und spreche ich mir Mut zu? Achtsam durch den Alltag zu gehen, ist eine große Hilfe dabei.

  2. Bindung   Dazu gibt es eine spannende Studie: die "Kauai Studie" von der amerikanischen Psychologin Emmy Werner. Diese Studie trug zu der Entstehung der Resilienz in der Psychologie bei. Emmy Werner hat einen ganzen Jahrgang von ungefähr 700 Kindern 40 Jahre! lang begleitet. Alle diese Kinder kamen aus sehr schwierigen Verhältnissen. Hohe Arbeitslosigkeit, Alkohol- und Drogenprobleme waren damals in den 50ern Alltag auf Hawaii. Die Psychologin konzentrierte sich auf das Drittel der Kinder, das trotz der widrigen Umstände ein erfülltes und glückliches Leben führen konnte. Was alle diese Kinder gemeinsam hatten, war eine Bindung zu einer Person, die ihnen Werte fürs Leben mitgeben konnte. Diese resilienten Kinder haben durch die schwierigen Umstände Strategien für sich entwickelt, die sie sogar gestärkt haben. Das Hauptergebnis dieser Studie war also, dass Bindung stark macht! Und Bindung führt zu mehr Selbstwertgefühl! Mein Tipp ist es mehr zu vertrauen, lernen, sich anderen auch mehr anzuvertrauen und offen für neue Begegnungen zu sein.

  3. Sinngebung   Am schwierigsten umzusetzen ist es, in belastenden Situationen für sich einen Sinn zu finden. Manchmal erkennen wir erst Monate oder Jahre danach, welchen Sinn unser Erlebnis hatte. Gerade bei schweren oder chronischen Krankheiten, Verlust eines geliebten Menschen kann die Suche nach dem Sinn vergeblich erscheinen.  Bei jeder noch so schmerzhaften Erfahrung lernen wir etwas für uns!  Oft ist es hilfreich, wenn wir mit andern Menschen unseren Schmerz teilen können. Manchmal können wir sogar anderen, die in einer ähnlichen Situation sind, mit unseren Erfahrungen helfen. Das ist für mich die schönste Sinngebung.

Ich hoffe, dass ich Ihnen durch diese kurze Zusammenfassung des Vortrages mehr Vertrauen mitgeben kann, die eigene Lebensgeschichte verändern zu können.

Wir sind für unser Wohlbefinden verantwortlich!

Resilienz ist ein Werkzeug, Entscheidungen zu treffen.

Ist das Glas halb voll oder halb leer, beides ist richtig.

Wir entscheiden!

Ihre Apothekerin

Caro Frauendorfer

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